Heute habe ich bei der Süddeutschen Zeitung einen Artikel entdeckt, der über Lohn-Dumping berichtet. Es geht um den ehemaligen Besitzer einer Pizzeria, der seinen Angestellten ab 1,32 Euro Stundenlohn zahlte. Stichwort: Sittenwidriger Niedriglohn. Den zugehörigen Artikel findet man hier. Letztendlich war er ausschlaggebend, dass ich das nachfolgende sozialkritische Themenhopping niedergeschrieben habe, denn darüber nachgedacht und diskutiert habe ich schon öfter.
Nach meiner Meinung fiel das oben angesprochene Lohn-Dumping-Urteil viel zu harmlos aus, es kann schließlich nicht angehen, dass Betriebe die Arbeitslosigkeit von Betroffenen ausnutzen und mit Dumpinglöhnen nach dem Motto „schaff oder geh“ abspeisen. Hier kommt nun noch der umstrittene Mindestlohn ins Spiel. Dieses Thema hat mich schon immer etwas verwirrt, wenn es seitens der Politik aufgegriffen wird. Einerseits wird ein Mindestlohn gefordert, andererseits wird Arbeitslosen die sogenannte Arbeitsgelegenheit „Ein-Euro-Job“ aufs Auge gedrückt. Handelt es sich hier nicht ebenfalls um einen Dumpinglohn? Wie man oben sieht werden andere zu Recht für solche Vorgehensweisen bestraft. Für einen Hartz IVer ist so ein Dumping- bzw. Niedriglohn jedoch zumutbar. Es handelt sich ja auch um etwas ganz anderes, oder doch nicht? Der Ein-Euro-Job hat angeblich nur den Zweck, die Arbeitsfähigkeit der Arbeitslosen aufrecht zu erhalten und ihn an regelmäßige Arbeit und einen strukturierten Tagesablauf zu gewöhnen. Klar, wollen wir die Betroffenen einmal fragen?
Auf solche Ideen können nur Leute kommen, denen es gut geht. Es war schon immer einfach, in einem maßgeschneiderten Anzug auf dem hohen Politikerross zu sitzen und über das Leben anderer zu philosophieren, die mit ca. € 360 im Monat auskommen müssen.
Ganz klar, eine Lösung kann ich nicht bieten und ich möchte es auch gar nicht. Es gibt schließlich genügend Leute, die genau für diesen Job sehr gut bezahlt werden und zudem die passende Ausbildung genossen haben. Letzteres möchte ich der Einfachheit halber einmal gutgläubig hoffen. Momentan kann ich zwar nicht daran glauben, dass sich in nächster Zeit etwas ändert, aber man soll die Hoffnung nie aufgeben.
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