Urlaub in einem islamischen Land während des heiligen Monats Ramadan hört sich nach einer ziemlich heftigen Tagesdiät an. Meine Ramadan-Erfahrungen hielten sich bisher in Grenzen. Genauer gesagt, hatte ich bisher nur eine im letzten Jahr. Während eines Transfer-Aufenthalts in Abu Dhabi kam ich unverhofft zu diesem Vergnügen, als ich den Flughafen verließ und die Stadt besuchte. Speisen und Getränke wurden zwar verkauft, aber konsumieren durfte man diese nicht – auch nicht als ungläubiger Tourist. Das wurde mir jedenfalls von einem aufgebrachten Wachmann erklärt, der mich mit einer noch verpackten frisch zubereiteten Pizza in der Hand gesehen hatte. Angeblich soll hier ein Ess- bzw. Trinkvergehen in der Öffentlichkeit bis zu 1.000 US-Dollar kosten. Ob dem wirklich so ist, müsste allerdings recherchiert werden.
Wie in meinem letzten Beitrag schon geschrieben bot sich mir diesen Monat die Gelegenheit in die Vereinigten Arabischen Emirate zu reisen. Genauer gesagt nach Dubai und zwar zu Beginn des diesjährigen Ramadan. Nach einigem Überlegen stimmte ich kurzerhand zu und es ging los. Heute, am fünften Tag des Fastenausfluges, kann ich berichten, dass dies eine sehr weise Entscheidung war. Gefastet habe ich zwar keine Sekunde, aber das ist eine andere Geschichte.
Mein Plan war ziemlich einfach und ging bis jetzt prima auf: Tagsüber in einem fünf Sterne Beachresort relaxen und abends bzw. nachts in der Stadt herumtreiben. So kann man sich auch während des Fastenmonats mit ausreichend Speis und Trank in Dubai aufhalten, ohne die gläubigen Einheimischen bei ihren Riten zu stören. Bei den bisherigen und für die nächsten Tage vorhergesagten Temperaturen von ca. 45° C wäre ein anderes Aktivitätsverhalten aus gesundheitlicher Sicht auch ziemlich bedenklich.
Wissen sollte man noch, dass während des Ramadan in Dubai nicht ganz so viel geboten ist, wie zu anderen Zeiten. Wie in der Nebensaison üblich, kann es schon passieren, dass vereinzelte Läden, Restaurants, Bars etc. früher schließen, ein abgespecktes Angebot darbieten oder gar nicht erst öffnen. Auch ein Grund, warum ich mich für diesen Ausflug entschieden habe, denn ich möchte diese vierzehn Tage ohne Hektik und Touristenmassen genießen, ausspannen und in Ruhe einige Teile der Stadt erkunden.
In diesem Sinne, Ramadan Kareem.
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