Der Berliner Taxifahrer, das reisende iPhone und die heilige iCloud

Wichtige Nachricht aus der iCloud (Foto: Jay F Kay)

Gestern verließen @timbo_SF und ich vorzeitig die re:publica 12, um für unsere Berliner Lakritztour ACT!ON re:liquorice den ersten Lakritzladen zu besuchen. Dieser führte uns zur La Kritzeria im Ortsteil Prenzlauer Berg und brachte einiges an Aufregung mit sich.

So machten wir uns auf den Weg, indem wir vor der STATION-Berlin ein Taxi bestiegen. Der Taxifahrer, ein echtes Berliner Urgestein, meckerte während der ganzen Fahrt wie Peters Zicklein auf der Öhi-Alm, aber das Wetter war schön und die Laune gut, deshalb ignorierten wir das Gezeter und grinsten vor uns hin. In der Stubbenkammerstraße 3 angekommen, bezahlten wir, stiegen aus und betraten die La Kritzeria. Mein erster Griff galt meinem iPhone, denn schließlich musste der Besuch bei foursquare dokumentiert werden. Doch – oh Schreck – das iPhone war weg!

Mir war sofort klar, dass mir das Telefon im Taxi aus der Tasche gefallen sein musste, also hechtete ich sofort wieder aus dem Laden und sah gerade noch, wie der beige Daimler rechts in die Prenzlauer Allee abbog und verschwand. Tolle Wurst!

Anrufen bringt bei mir in so einem Fall relativ wenig, denn mein Telefon befindet sich zu 99% im Lautlosbetrieb – was auch zu dieser Zeit so war. In diesem Moment hatte ich mich innerlich schon von meinem iPhone verabschiedet und sah mich in Gedanken beim nächsten Apple-Händler im Laden stehen, aber so eine Apfelgerätschaft ist einfach zu teuer, als das man sich umdreht und nur mit den Schultern zuckt. Also, was tun?

Ein kurzer Blick in den Laden und ich sah das kleine Notebook auf dem Verkaufstresen stehen. Nach einem kurzen Gespräch mit der Ladeninhaberin namens Stefanie, loggte ich mich in meinen iCloud-Account ein und sah, wie mein iPhone gemütlich und ziemlich herrenlos Richtung Tiergarten fuhr. Bevor ich nun das iPhone mit einer Fernsperre oder gar einer Fernlöschung belegen wollte, appellierte ich innerlich auf die Ehrlichkeit des Taxifahrers und setzte eine „Wichtige Nachricht“ ab, deren Signalton auch bei stummgeschaltetem Gerät ziemlich laut zu hören ist. Was nun kam war… warten.

Kurzum, der Taxifahrer hatte mein iPhone entdeckt und kam zurück, während ich die Fahrt auf Steffis Notebook verfolgen konnte. Vor dem Laden angekommen, bedankte ich mich artig bei dem Taxifahrer und drückte ihm zwanzig Euronen in die Hand. Im Gegenzug durfte ich mir dann eine Standpauke zum Thema „Wie passe ich besser auf meine Sachen auf“ anhören und erhielt Nachhilfeunterricht in moderner Kommunikation anhand seines 13 Jahre alten Nokia-Knochen, mit dem man anscheinend immer noch hervorragend telefonieren kann. Das alles nahm ich sehr erfreut und mit einem Lächeln hin, bedankte mich nochmals artig und betrat bestgelaunt die La Kritzeria, in der ich endlich bei foursquare einchecken konnte und mich der Verkostung diverser Lakritzvariationen hingab.

Mein Dank gilt nun nochmals dem ehrlichen Berliner Taxifahrer, sowie Apple mit der Erfindung der seit gestern heiliggesprochenen iCloud. Außerdem meinen herzlichen Dank an Stefanie für die Nutzung ihres Notebooks und für die lecker Verkostung in ihrer La Kritzeria.


Beitrag veröffentlicht

in

,

von

Schlagwörter:

Kommentare

Eine Antwort zu „Der Berliner Taxifahrer, das reisende iPhone und die heilige iCloud“

  1. […] Mal um einen Smart von car2go handelte und die Wiederbeschaffung weniger kompliziert war, als bei der Aktion mit dem Taxi im letzten Jahr. Da ich mein iPhone normalerweise nie vergesse, kann dies nur am Prenzlauer Berg liegen – was […]

Schreibe einen Kommentar