AdTrap, die Hardware-Lösung gegen Werbespam im Netz?

AdTrap – The internet is yours again (Foto: Chad Russell)

Gestern bin ich durch Zufall auf das Kickstarter-Projekt AdTrap gestoßen, das anhand einer Hardwarebox die vermaledeite Internetwerbung aus dem eigenen Netzwerk filtert. Wie das genau funktioniert, kann sich jeder auf der Projektseite bei Kickstarter ansehen. Ich war kurz davor auch ein Backer von AdTrap zu werden, habe mir die ganze Angelegenheit dann aber doch nochmal überlegt und es gelassen.

Natürlich bin auch ich von Websites genervt, die mehr Werbung als Inhalt enthalten, aber prinzipiell hat diese Werbung seine Daseinsberechtigung – wenn sie dann in einer harmonischen Dosis platziert wurde. Man darf nämlich eines nicht vergessen, im Netz gibt es extrem viele Dinge umsonst und die Personen, die diese kostenlosen Inhalte bereitstellen, werden eben durch Werbeeinblendungen auf den Websites bezahlt. Was passiert aber, wenn niemand mehr die Werbung sieht oder darauf klickt, weil sie gar nicht mehr eingeblendet wird?

Es gibt sicherlich viele Ansätze, wie Werbeeinblendungen auf Websites optimiert werden können, aber solange Seitenbetreiber auf Layer-Ads & Co. setzen, versuchen Werbung als Content zu kaschieren, oder gar mehr Werbung als Inhalt auf den Seiten platzieren, ist an diesen Stellen sowieso Hopfen und Malz verloren. Ich persönlich versuche solche Seiten zu meiden und das funktionierte in der Vergangenheit auch ganz gut – ohne Popup- und Ad-Blocker. Für Internetnutzer, denen das zu stressig ist und die Werbung nervt, ist der AdTrap dann genau das richtige Gerät, aber es soll sich dann auch bitte niemand aufregen, wenn manche Websites ein Paid-Content-Modell einführen.


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Kommentare

4 Antworten zu „AdTrap, die Hardware-Lösung gegen Werbespam im Netz?“

  1. Avatar von Erik

    Nein, es gibt eben überhaupt keine Rechtfertigung für Werbung – außer ich fordere sie explizit an, wie z.B. bei AdWords. Mich ärgert nicht nur die übergriffige Art der Werbung, mich ärgert auch, dass ich sie über höhere Produktpreise bezahlen muss. Das Geschäftsmodell wird das Internet zu dem machen, was das Fernsehen heute schon ist – ungenießbar.

    1. Avatar von Jay F Kay

      Ähm, wie forderst du bei AdWords Werbung an? Du bekommst sie angezeigt, wenn sie in der Website integriert ist. Da kommt meines Wissens nach keine Schaltfläche, die dich fragt, ob du die Werbung sehen möchtest oder nicht. Kannst du mir das bitte genauer erklären?

      Ich gehe davon aus, dass du mit deinem Vergleich Internet – Fernsehen die privaten freien Sender ansprichst, die den Zuschauer mit Werbung bombardieren. Aber auch diese müssen ihre Kosten decken und Geld verdienen. Wenn du das nicht möchtest, musst du zum Pay-TV wechseln. Auch hier darfst du eines nicht vergessen, die öffentlich rechtlichen Sender haben zwar kaum Werbeblöcke, sind aber durch die Einnahmen der GEZ ein aufgezwungenes Pay-TV. Alles gar nicht so einfach.

      Wie dem auch sei, deine Meinung ist akzeptiert und du wärst sicherlich ein geeigneter Kaufkandidat für das Gerät.

  2. Avatar von Tilman

    Das Problem ist ja die Kostenloskultur. Ich wäre bereit, einen geringen Beitrag zu zahlen, wenn dafür ein Angebot werbefrei bleibt. Aber offenbar bin ich fast der Einzige, sonst würden das schon mehr Unternehmen anbieten.

    1. Avatar von Jay F Kay

      Prinzipiell stimme ich Dir zu, das Problem daran ist jedoch, dass man nicht bei allen Websites, die man regelmäßig liest auf Paid Content setzen kann. Das würde ziemlich schnell fast jeden Geldbeutel sprengen. Ich sage es nochmal: das Werbungsmodell finde ich nicht schlecht, solange Werbung als solche erkennbar ist und auf einer Seite nicht überhandnimmt und mehr stört als nutzt.

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