Die Sache mit der Bierbrezl und dem Wurstsalat

In meinem gestrigen Beitrag zur Whisky-Verkostung mit Udo Schäfer sprach ich über ein Wurstsalatessen, das wir uns nach der Verkostung angetan hatten. Eigentlich ist es kein spektakuläres Geschichtchen, sondern eher ein positives Ereignis, da es am Ort des Geschehens wohl schon vor längerer Zeit einen Gastwirt- und Brauereiwechsel gegeben hat. Dies ging komplett an mir und sicherlich auch an vielen anderen Personen vorüber.

Die Bierbrezl in Tuttlingen ist ein Raucherlokal und war mir bisher nicht unbedingt als Ort bekannt, an dem man sehr gut essen kann. Muss man ja auch nicht, denn wie der Name schon verrät, wird hier eher getrunken. Seit dem Brauereiwechsel wird hier geweihloses Bier gezapft, was ich schon einmal als sehr positiv empfinde und donnerstags wird als kleiner Umsatzreißer selbstgemachter Wurstsalat, im bekannten All-you-can-eat-Format, für runde 5,50 Euro angeboten. Das Problem an der Sache ist nur, dass ich früher niemals auf die Idee gekommen wäre, dort etwas zu essen. Einige meiner Bekannten sahen mich bestürzt und teilweise mit zu Fratzen verzogenen Gesichtern an, als ich ein paar Tage vor der Verkostung von meinem Vorhaben erzählte. Ok, das war ein wenig übertrieben, aber Begeisterung zählte zu keiner Reaktion.

Nun, nach meinem Selbstversuch, den ich natürlich nicht alleine unternommen hatte, muss ich dieses Vorurteil revidieren, denn der Wurstsalat war nicht nur reichlich, sondern auch sehr gut. Außerdem lebe ich noch, hatte während und nach dem Verzehr keinerlei Beschwerden und auch keine sonstigen auffälligen Nebenwirkungen. Böse Zungen könnten jetzt behaupten, dass dies am vielen Bier und die Zigarre zum Nachtisch gelegen haben könnte, aber das weise ich strikt von mir.

Jetzt aber mal im Ernst, was ich von der Küche erkennen konnte, war sehr sauber, die Bedienungen waren sehr freundlich und der Wurstsalat war wirklich lecker. Wenn man als eigentlicher Nichtraucher mit dem Rauchaufkommen eines Raucherlokals, mit einer mehr oder weniger guten Lüftungsanlage klarkommt, lohnt sich der Weg in die Bierbrezel wirklich – auf jeden Fall donnerstags für den Wurstsalat. Am Wochenende ist mir dort die Luft dann doch um einiges zu dick, aber da gibt es den Wurstsalat ja auch nicht und das Publikum entspricht größtenteils auch nicht meinen Vorstellungen.

Leider habe ich es schändlicherweise versäumt, ein Foto vom Wurstsalat und der Kneipe zu machen, aber das werde ich bei meinem nächsten Wurstsalatverzehr nachholen. Das Wichtigste an meinem Besuch in der Bierbrezl war jedoch die Bestätigung meiner Theorie, dass man auch bereits abgeschriebenen Gastronomiebetrieben,  nach gegebener Zeit einmal wieder eine Chance geben sollte.

Update vom 07.12.2012:

Wurstsalat in der Bierbrezl (Foto: Jay F Kay)

Gestern war ich wieder in der Bierbrezl und habe mir einen All-You-Can-Eat-Wurstsalat mit Weißbier gegönnt. Dieses Mal war ich etwas heller und habe sofort ein Bild davon gemacht. Kommt man mir mehreren Personen und sitzt an einem Tisch, bekommt man – wenn man das möchte – eine große Schüssel mit Wurstsalat in die Mitte gestellt. Bei meinem gestrigen Besuch gab es wie gehabt nichts zu beanstanden und es wird wohl nicht das letzte Mal sein, dass ich mich hier, an ausgewählten Donnerstagen, dem übermäßigen Wurstsalatverzehr hingeben werde.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Die Sache mit der Bierbrezl und dem Wurstsalat“

  1. […] anhalten. Jetzt trete ich aber erst einmal den Heimweg an und mache einen Zwischenstopp im Wurstsalat. Sie wissen ja: Abnehmen und Spaß […]

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