Zweimal Currywurst zum Abgewöhnen

Heute ist wieder so ein Tag, an dem ich nur mit dem Kopf schütteln kann, denn was mir an diesem Freitagnachmittag für Currywürste untergejubelt wurden, war schlichtweg eine Frechheit. Eigentlich hätte ich es aufgrund des Standortes vorher wissen müssen, aber dass es so dick kommt hätte ich nun doch nicht erwartet.

Vor dem Haupteingang des Tuttlinger real,- findet man mindestens einen Imbiss, meist jedoch zwei. Einer davon steht dort permanent und war einmal ein reiner Fisch-Verkaufsstand. Inzwischen wird hier jedoch hauptsächlich Essen auf die Hand verkauft – unter anderem eben auch „Fisch“. Eine Anbieterkennzeichnung habe ich weder außen am Stand, noch im Innen ersehen können, was ich wieder einmal sehr bedenklich finde. Aus diesem Grund hat er von mir den Namen Fisch-Imbiss bekommen. Sehr oft steht neben diesem ein weiterer mobiler Imbiss, der den Namen Donau Hahn trägt und unter türkischer Leitung Hähnchen vom Grill und Würste etc. anbietet.

Currywurst beim Donau Hahn
Currywurst beim Donau Hahn (Foto: Jay F Kay)

Die erste Currywurst bestellte ich beim Donau Hahn und wurde auch gleich bestraft, als ich auf Nachfrage die Zubereitung mit einer weißen Wurst wählte. Diese wurde nämlich bereits fertig gebraten aus einer mit Alufolie abgedeckten Schale genommen und für ca. zehn Sekunden im Kontaktgrill von gewaltiger Hitze gehärtet, so dass die Wurstoberfläche teilweise sehr stark ausgetrocknet war. Darüber wurde eine ziemlich dünne Currysauce geleert, die unheimlich süß und zu allem Übel extrem künstlich schmeckte. Ich zwang mich dazu drei Stücke der Currywurst zu verspeisen, bevor ich den Rest im Mülleimer entsorgte. Leider konnte ich trotz meiner Aufopferung keine weiteren geschmacklichen oder qualitativen Merkmale herausfinden. Sie war einfach nur ungenießbar.

Currywurst beim Fisch-Imbiss
Currywurst beim Fisch-Imbiss (Foto: Jay F Kay)

Kurzerhand bestellte ich eine Currywurst beim Fisch-Imbiss nebenan und durfte ein weiteres Mal miterleben, wie eine warmgehaltene Wurst für die Zubereitung verwendet wurde. Allerdings hatte ich diesmal keine Wahl, die Rote wurde direkt von der Warmhalteplatte des Grills in Stücke geschnitten und mit warmgemachtem Gewürzketchup von Hela übergossen. Mag sein, dass hier noch der Versuch unternommen wurde, diesen mit einigen weiteren Zutaten  aufzupimpen, geholfen hat es jedoch nicht. Die Rote hätte durchaus gut sein können, wenn sie frisch gebraten gewesen wäre, aber die „Currysauce“… nein danke.

Die Currywurst mit Brötchen kostete in beiden Fällen € 2,60 und das einzig akzeptable daran war jeweils das Brötchen, das höchst wahrscheinlich aus der Bäckerei im real,- stammt. Liebe Leute, was soll das? Die billigste Currywurst aus dem Kühlregal des Discounters um die Ecke, schmeckt im Vergleich wie ein himmlischer Gourmet-Happen. Klar, dieser Vergleich ist herb überzogen, aber ich weiß nicht, wie ich diese kulinarische Abzocke anders definieren soll. Eines ist jedenfalls gewiss, ich komme so schnell nicht wieder.


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