Die Verkostung der McCurrywurst

McCurrywurst verpackt
McCurrywurst verpackt (Foto: Jay F Kay)

Als ich letzte Woche das erste Mal von der McCurrywurst erfuhr, bin ich fast vom Stuhl gekippt. Und dann noch das Werbegesicht – aus meiner Sicht einfach nicht lustig. Meine Erwartungshaltung zum neuen McDonald’s-Produkt hielt sich dann auch in Grenzen, probiert werden musste sie aber trotzdem. Letzte Nacht war ich wegen der Verkostung etwas aufgewühlt, so dass mir die McCurrywurst sogar im Traum begegnete. In diesem hatte es die Logistik des Franchise-Unternehmen nicht geschafft, die McCurrywurst rechtzeitig in der Filiale um die Ecke anzuliefern und ich musste unverkosteter Dinge wieder nach Hause pilgern. Ein Albtraum? Oder gar ein Mahnmal die Verkostung zu unterlassen?

So pilgerte ich kurz vor halb Zwölf in Richtung McDonald’s und bestellte mir den Aufreger der Nation. „Bitte einmal McCurrywurst mit Brötchen.“ […] „Nein, nicht im Menü, einzeln!“ Zwei Euro und 99 Cent auf den Tisch gelegt und es konnte losgehen. Das erste was ich auf der Verpackung sah, war die etwas provokante Frage:

Warum wir bei McDonald’s über 40 Jahre gebraucht haben, um unsere eigene Currywurst zu machen?

McCurrywurst mit Brötchen
McCurrywurst mit Brötchen (Foto: Jay F Kay)

Tja, das frage ich mich auch. Wahrscheinlich empfanden die Marketing-Strategen die Zeit noch nicht reif genug, oder Uli Hoeneß kam einfach nicht vorher auf die Idee, seine Wurst auch bei McDonald’s zu verkaufen. Mein Exemplar der Wurst hatte jedenfalls eine Konsistenz, als wäre sie vorgebraten angeliefert und bei der Zubereitung in der Microwelle erhitzt worden. Sie schmeckte zwar erstaunlich gut, allerdings empfand ich diese weiche und lummelige Beschaffenheit doch etwas gewöhnungsbedürftig. Wie zu erwarten, war mir die Currywurstsauce zu süß und hatte einen leicht künstlichen Beigeschmack. Ein klassisches Convenience-Produkt eben. Mehr kann man wahrscheinlich von einem Franchise-Fastfooder nicht erwarten. Gut gelöst finde ich die Wahloption mit dem Currypulver für milde und scharfe Geschmäcker. Fans der Pommes-frites-Beilage können sich mit dem Menü ein Upgrade bestellen und erhalten für die € 5,50 noch ein Getränk dazu.

Ehrlich gesagt habe ich mir die McCurrywurst so vorgestellt, wie sie mir letztendlich auch serviert wurde. Sie ist ok und man kann sie essen, mehr aber auch nicht. Dummerweise hatte ich nach der McCurrywurst mehr Hunger als vorher und musste mich zwingen, nicht die Verkaufstheke leerzukaufen. Ein Fan dieses Produktes werde ich mit Sicherheit nicht werden, denn ich bevorzuge lieber was Gscheites von der Curywurstbude um die Ecke – wenn dann eine in der Nähe ist. Und genau das ist hier bei uns im Süden dann doch oftmals das größere Problem. Und das finde ich sehr sehr schade!

Abend-Update:

Im Laufe des Tages habe ich einige Berichte über die McCurrywurst gelesen und war sehr erstaunt darüber, dass der Preis für das McCurrywurst-Menü immer mit € 4,99 angegeben war. Dies ließ mir keine Ruhe, so dass ich am Abend erneut den ortsansässigen McDonald’s besuchte, um die Preisgestaltung zu verifizieren. Man kann sich die Gesichter vorstellen, als ich das Fastfood-Restaurant betrat, schnellen Schrittes zur Verkaufstheke eilte, ein Beweisbild mit dem Smartphone schoss, nur um anschließend wieder hastig das Etablissement zu verlassen. Ich lach mich immer noch scheckig, an den überraschten Gesichtern mit ihren ungläubigen Blicken.

Nun, es ist bewiesen, das McCurrywurst-Menü kostet in Nordrhein-Westfalen € 4,99, hier in Baden-Württemberg € 5,50. Das ist nicht nur skandalös, nein, ich prangere das an!


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Kommentare

3 Antworten zu „Die Verkostung der McCurrywurst“

  1. Avatar von Carsten

    Ich habe mich da heute auch mal dran gewagt und sogar ein unboxing Video zu gemacht :-)
    Guggsu: http://event-catering-muenster.de/mc-donalds-currywurst-im-test-unboxing-video/

  2. […] Beilagensalat für € 2,50. Die Currywurst mit Brot kostet übrigens €2,90 und setzt damit der McCurrywurst von McDonald’s preislich die Narrenkappe auf. Wie sich dann jedoch herausstellte nicht nur preislich, sondern auch […]

  3. […] hatte ich die McDonald’s Currywurst probiert und wen es interessiert, der kann in meinem Verkostungsbeitrag nachlesen, wie sie mir geschmeckt hat. Letztendlich bin ich aber froh, dass es nur eine Aktion war, […]

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