Fifty Shades of Grey

Shades of Grey? Na vielen Dank auch!

Eigentlich wollte ich von der großen Erfolgstrilogie von E.L. James a.k.a. Erika Leonard um Bondage, Dominanz und Sadismus nichts wissen, denn irgendwie hatte ich es im Urin was mich erwarten würde. Dann kam es jedoch ganz hart, denn plötzlich lag eine MP3-DVD mitsamt dem passenden Buch in meinem Briefkasten – überraschenderweise ausgeliehen von einer Bekannten.

Das Hörbuch hatte ich kurzerhand für den iPod aufbereitet und nahm mir vor das Buch auf meiner Fahrt nach Frankfurt und zurück anzuhören. Schon bei der Hinfahrt hatte ich permanent das Gefühl abbrechen zu müssen, habe mich aber gezwungen durchzuhalten. Bei der Rückfahrt war ich dann so genervt, dass ich wirklich abbrach. Den Rest des Buches habe ich dann in der Papiervariante sehr großzügig quergelesen, um danach das Päckchen mit einem netten Dankeschön an die Bekannte zurückzuschicken. Ich gehe davon aus, dass sie diese Zeilen hier lesen wird, deshalb vorsorglich: „Sorry Kleines, aber dat war nüscht!“.

Fifty Shades of Grey
Fifty Shades of Grey

In diesem ersten Teil von Shades of Grey wird wirklich jedes Klischee bedient, das mir gerade zum Thema einfällt und wahrscheinlich noch viele weitere. Es ist schon ein paar Tage her, seitdem ich das Buch zugeklappt habe, aber ich musste diese einmalige Erfahrung erst einmal sacken lassen. Und mit Erfahrung meine ich nicht die Praktiken, die in dem Buch beschrieben sind, sondern die Tatsache, über welchen Zeitraum ich mich mit einem Buch beschäftigt habe, das vom Schreibstil den billigsten Groschenroman in die Sphären eines Literatur-Bestsellers erhebt.

Es gibt jede Menge Bücher, die Geschichten über BDSM erzählen… nein, es gibt jede Menge gut geschriebener Bücher, die gute Geschichten über BDSM erzählen, aber diesen ersten Teil zähle ich definitiv nicht dazu. Vom zweiten und dritten Teil dieser Trilogie werde ich auf jeden Fall größtmöglichen Abstand halten, denn überteuerte Groschenromane im Sadomaso-Style brauche ich nicht wirklich.

Ist es wirklich so, dass Frauen und manche Männer auf diese gequirlte Hühnerkacke abfahren? Wenn ich mir die Verkaufszahlen so ansehe, scheint das wohl so. Na vielen Dank auch!


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Kommentare

Eine Antwort zu „Shades of Grey? Na vielen Dank auch!“

  1. Avatar von Sympatexter

    Ich bin gerade im Urlaub (Ungarn) und gehe in einen Buchladen. Dort sage ich in etwa: Ich lerne gerade Ungarisch und suche Bücher, die leicht zu lesen sind. Aber ich möchte keine Kinder- oder Jugendbücher mehr lesen.
    Und was schlägt mir die nette Buchverkäuferin vor? NATÜRLICH „A sötét 50 árnyalata“ if you know what I mean. Leichte vs. seichte Literatur. Also, echt… ne, danke.

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