Berlin ist immer eine Reise wert, vor allem, wenn man so ein Currywurst-Liebhaber ist wie ich. Durch Zufall bin ich vor einiger Zeit auf Berlin Food Tour aufmerksam geworden und es war schnell klar, dass Christian und ich die angebotene Berlin Currywurst Tour während unserem Berlin-Aufenthalt zur re:publica 13 buchen werden.
Da der Freizeitstress extrem groß war und wir bereits sehr viele Termine vereinbart hatten, blieb für die Tour leider nur der diesjährige Herrentag (bei uns im Süden eher als Vatertag bekannt) am 9. Mai übrig. Und genau an diesem Tag wurde keine Tour angeboten. Grund genug für mich dort einmal anzurufen und nachzuhaken. Bastian, der Inhaber von Berlin Food Tour, zeigte sich ziemlich unkompliziert und organisierte für uns kurzerhand eine Jay F Kay Tour an seinem eigentlich freien Tag. Die Begeisterung meinerseits kannte keine Grenzen und ich freute mich tierisch auf den Event.
Bastian hatte ich übrigens zum ersten deutschen Sweetup eingeladen, so dass wir ihn bereits dort kennenlernten und über die geplante Tour sprechen konnten. Aufgrund des Feiertages waren leider einige Currywurst-Locations geschlossen, so dass wir uns einigten diese durch Bierstationen zu ersetzen. So trafen wir uns am Herrentag pünktlich um 15 Uhr im Brauhaus Lemke zu einem lecker Biertasting. Anschließend sollte die erste Currywurst in den Bauch, allerdings hatte Konnopke geschlossen. Das war nicht weiter schlimm, denn die Konnopke-Currywurst hatte ich letztes Jahr schon probiert, konnte damals den Hype aber nicht ganz nachvollziehen. Egal, das Wetter war toll und so tranken wir noch ein Helles im Biergarten des PraterGarten. Um kurz nach 16 Uhr gab es dann die erste Currywurst.
Curry 61
Das Fleischbrät dieser Ost-Currywurst ohne Darm bei Curry 61 war sehr gut und würzig, die Currysauce hatte eine leichte fruchtige Süße und war angenehm gewürzt. Es gibt sie in drei Schärfen, wobei mir die Stufe 1 absolut ausreicht. Eine gute und ehrliche Currywurst, die ich jedem empfehlen kann. Für € 2,50 kann man sich hier auch eine Flasche der hauseigenen Currysauce zulegen, was ich bei meinem nächsten Besuch tun werde.
Bier’s Friedrichstraße
Anschließend ging es zu Bier’s in der Friedrichstraße, der sich unter einer Eisenbahnbrücke befindet. Die Ost-Currywurst mit Darm ist sehr würzig, etwas hart und ähnelt ein wenig einer Roten, ist aber sehr knackig. Die Sauce ist etwas zu süß aber gut gewürzt. Diese Currywurst kann ich empfehlen, wenn man sich in der Nähe der Friedrichstraße befindet. Extra dort hinfahren würde ich nicht.
Mövenpick Restaurant im Automobilforum
Im Anschluss ging es ins Berliner Automobil Forum unter den Linden, in dem sich ein Mövenpick Restaurant befindet. Das Konzept finde ich ziemlich gut, denn man findet hier diverse Showrooms von Automarken, die zum VW-Konzern gehören, darunter auch Bentley, Bugatti, Seat und noch einige andere. Im Restaurant kann man sich mit vielen leckeren Speisen verwöhnen lassen und die VW-Currywurst probieren. Über die Volkswagen Currywurst habe bereits zweimal etwas geschrieben, einmal über die empfohlene Zubereitung im Backofen und einmal über die gegrillte Variante.
Der Küchenchef erzählte uns ein wenig über die Currywurst bei Volkswagen und servierte uns anschließend eine VW-Currywurst mit Pommes frites und Mayonnaise. Die Currywurst war gut und die Pommes auch. Wurst und Gewürzketchup von der Volkswagen Service Factory können hier übrigens ebenfalls erworben werden.
Dom Curry am Gendarmenmarkt
Nach einem kleinen Spaziergang erreichten wir Dom Curry, ein Imbiss, der von Hilton Hotels betrieben wird. Da ich bereits am Vormittag eine kostenlose doppelte Currywurst von Curry 36 powered by Lufthansa verkostet hatte, entschieden wir uns bewusst gegen die geliebte Currysauce. Diese werde ich jedoch bei meinem nächsten Berlinbesuch verkosten.
Hier probierten wir edle Bio-Wurst vom Vogel Strauß und Bison mit Bananensenf, Feigensenf und normalem Senf. Die Würste waren sehr geschmackvoll, würzig und knackig und der Senf hervorragend. Mein Favorit war die Bisonwurst mit dem Bananensenf, für die ich eine absolute Verkostungsempfehlung aussprechen möchte.
Da wir nach diesen gehaltvollen Speisen wieder Gelüste auf ein Bier verspürten, kehrten wir kurzerhand im Augustiner am Gendarmenmarkt ein, tranken lecker Bier, probierten die Weißwurst mit süßem Senf, unterhielten uns anregend und begutaschteten den herrlichen Hirsch. Da wir uns mit Bastian sehr gut verstanden und zudem unser Abendtermin kurzfristig ausfiel, luden wir ihn kurzerhand auf ein paar lecker Stauder in unsere Hotelbar ein. Auf dem Weg dorthin kehrten wir kurzerhand noch ins Deutsche Currywurst Museum ein, das wir bereits am Dienstag besucht hatten.
Für den nächsten Tag hatte uns Bastian noch zwei Termine organisiert, da diese nur an Werktagen geöffnet hatten. So besuchten wir zuerst das Pfefferhaus, in dem uns Felix Eicholtz Wissenswertes über Curry vermittelte und uns einige Saucen verkosten lies. Eine sehr interessante Lokation, in der ich auch gleich etwas erwerben musste.
Fleischerei Naesert in Friedrichshain
Im Anschluss besuchten wir die Fleischerei Naesert in Friedrichshain, die unter anderem exklusiv den Wurstclub in London beliefert. Fleischermeister Jürgen Naesert servierte uns seine zwei Wurstvarianten für die Currywurst, sowie die beiden Currysaucen aus eigener Herstellung. Er zeigte uns seine Gewürzmischungen für die weiße Ostwurst ohne, sowie die rote Westwurst mit Darm und erklärte uns viel Hintergründiges zur Wurstherstellung. Eine absolut interessante Verkostung, die ich sehr empfehlen kann. Mein Favorit war die weiße Ostwurst in Kombination mit der scharfen Sauce. Zu meiner Überraschung bekam ich noch ein Glas der scharfen Sauce, sowie ein Glas Honig geschenkt. Ein toller und lustiger Typ dieser Meister Naessert, bei dem man übrigens auch lecker Mett naschen kann.
Das war sie also, die Currywurst Tour mit Berlin Food Tour, die ich hiermit zu einem absoluten Muss für jeden Currywurstfan erkläre. Bastian macht das wirklich gut und Service in der Dienstleistung nimmt bei ihm einen hohen Stellenwert ein. Grundsätzlich würde ich die Beer & Currywurst Tour empfehlen, denn die reine Currywurst Tour ist aufgrund der Menge an Wurst wirklich nur etwas für hartgesottene Fans.
Bastian bietet noch jede Menge anderer kulinarischer Touren an, über die ich in Zukunft berichten werde. Denn, Berlin Food Tour wird bei meinen zukünftigen Berlinbesuchen sicherlich wieder in meiner Reiseplanung auftauchen. Mehr muss eigentlich nicht gesagt werden, außer vielleicht das: Danke Bastian für den tollen Nachmittag.
Alle Bilder zur Tour gibt es übrigens bei Flickr im Album „Currywurst Tour Berlin“.
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