Vor einiger Zeit wurde die neue Currywurst aus der Dose von Sonnen Bassermann an irgendwelche Produktblogger geschickt, um ein wenig billige Werbung zu erhalten. So ähnlich habe ich das jedenfalls in einigen Blogs gelesen. Erstaunlich für mich waren jedoch die Bewertungen dieses Produktes, denn die meisten fanden die Sauce ganz annehmbar und die die Wurst nicht ganz so toll, aber noch ok. Allerdings waren auch einige dabei, die das Produkt lobten bis die Heide wackelt und nur sehr wenige Blogger wünschten sich diese Currywurst in die Hölle.
Da es sich bei der Currywurst von Sonnen Bassermann um ein Convenience-Produkt aller erster Güte – nämlich aus der Dose – handelt, konnte ich nicht ganz nachvollziehen, warum die Bewertung des Produktes für so viele Produkt- und Foodblogger so ganz in Ordnung ausfiel und musste handeln. Zwei Dosen mussten her, eine in Klassik und eine in Scharf. Im Nachhinein hätte ich das mal besser gelassen. Entweder sind die meisten Food- und Produktblogger, die diese Currywurst positiv und annehmbar getestet haben, gekauft, oder sie haben ihre Geschmacksnerven bei Oma in der Küche vergessen. Aber ich greife voraus.

Wie jetzt, Dosen-Ravioli? Das war meine Reaktion, als ich die Dosen öffnete. Unverkennbar drang diese schreckliche Gewürzmischungsnote aller Dosengerichte mit Tomatensaucenanteil in meine Nase. Schon an dieser Stelle war mir klar, wie diese Verkostung enden würde. Als ich dann noch die Wurst sah… egal, da musste ich durch. Die beiden Varianten kurz in zwei Töpfe, langsam erhitzt, in vorgewärmte Keramikschalen angerichtet und am Esstisch serviert.
Die Sauce erinnerte leider auch geschmacklich an die berühmten Dosen-Ravioli, die ich zum letzten Mal mit 16 Jahren auf irgendeinem Campingplatz essen musste. Man merkt zwar, dass hier versucht wurde eine Currysauce zu imitieren, aber gelungen ist das eher gar nicht. Zu süß, zu viel Geschmacksverstärker, zu wenig Würze und geschmacklich eher unterirdisch. Die scharfe Variante hat die Bezeichnung übrigens nicht verdient. Ich kann nicht verstehen, warum man scharf drauf schreibt, wenn kein scharf drin ist. Heinz Rühmann hätte so eine Handlung boshaft mit Etikettenschwindel benannt.
Die Wurst ging gar nicht. Geschmacklich extrem fad und mit einer Konsistenz, die einer Wurst nicht ansatzweise würdig ist. In der Kombination mit der Sauce war dieses Geschmackserlebnis nicht einmal mit einer gehörigen Portion Tabasco und bestem Currygewürz erträglich. So wanderten drei Drittel des Doseninhaltes in den Mülleimer, um mich anschließend wirklichen Leckereien zuzuwenden.
Sorry Sonnen Bassermann, aber das hättet ihr besser mal gelassen. Dieses Produkt eignet sich wirklich nur für absolute Hardcore-Dosenjunkies und für den Vorratsraum in einem Atombunker. Keinesfalls jedoch kann ich dieses Produkt einem Currywurst-Liebhaber empfehlen. Setzen, Sechs!
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