Festung Koules

Iraklio, der Palast des Knossos und planschen im kühlen Nass

Um kurz vor 9 Uhr am sechsten Reisetag legten wir am Berth 4/5 des Seehafens von Iraklio (Heraklion) auf Kreta an und nach einem kurzen Frühstück ging es auch schon los. Mit einem kostenlosen Shuttle wurden wir zum Seehafen-Terminal gefahren, denn es ist nicht gestattet durch den Hafen zu spazieren. Wirklich schlimm fand ich das nicht, denn auch hier handelte es sich um einen weniger schicken Industriehafen.

Am Terminal griffen wir an der Tourist Information einen kostenlosen Stadtplan ab, in dem erfreulicherweise drei City Walks eingezeichnet waren, die den willigen Spazierer zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt führen. Also folgten wir den gelben Markierungen und marschierten in die Stadt. Auf dem Weg dorthin, kommt man an den Verkaufsständen  der Sightseeing-Busse vorbei, von denen ich eigentlich ein ziemlich großer Fan bin. Man bekommt mit ihnen in der Regel einen guten und stressfreien Überblick und der Preis passt meist auch zur Leistung. Da aber zwei Kreuzfahrtschiffe im Hafen lagen und der Betreiber auf Nachfrage nur fünf Busse im Einsatz hatte, waren hier sehr lange Wartezeiten an den Haltestellen und jede Menge Frust vorprogrammiert. Außerdem hatten wir nur ca. acht Stunden Zeit und wollten auch noch an den Strand. Ein Tagesticket bekommt man für € 20,– und ich kann vorab verraten, dass wir unterwegs einigen der voll beladenen Busse begegnet und an drei oder vier Bushaltestellen mit langen Schlangen vorbeigekommen sind. So macht Sightseeing keinen Spaß.

Festung Koules
Festung Koules

Wir folgten also der gelben Markierung vom Cruise Terminal und erreichten nach ca. 1,2 km den alten venezianischen Hafen und die Festung Koules. Auf halber Strecke befindet sich übrigens das Bus-Terminal, auf das ich später noch zu sprechen komme. Nachdem ich Festung und Hafen fotografiert hatte, ging es direkt weiter zum nahen 18 Anglon Square, von dem aus der rote City Walk durch die Stadt startet. Die Strecke lädt zum Einkaufen und Käffchen trinken ein und bietet einige schöne Motive zum Fotografieren.

Am Ende des roten City Walk trifft man auf den Blauen, der einmal um die Stadt führt und mit etwas Geschick stößt man an dessen Ende auf den Grünen. Auf diesem kann man am Meer und der Promenade entlangschlendern und kommt wieder zurück zum Startpunkt am 18 Anglon Square. Wir entschieden uns jedoch für einen Busfahrt zum Palast des Knossos, der ca. zwölf km entfernt liegt. Am Ende des roten Walks trifft man auf einen Kiosk mit Bushaltestelle. Dort erwirbt man ein Busticket für € 1,50 und fährt mit der Linie 2 zum Palast. Übrigens kostet jede Strecke €  1,50, fährt man mehr, dann lohnt sich ein Tagesticket, das jedoch in Zonen aufgeteilt ist. Einfach an einem Kiosk, oder beim oben angesprochenen Busterminal nachfragen. Englisch ist hier übrigens von Vorteil.

Der Palast des Knossos ist eine Ausgrabungsstätte, in der man die Ruinen des angeblichen Sitz von Minos besichtigen kann. Es gibt hier einen sehr gut beschilderten Rundgang, kann allerdings auch einen Führer buchen, die in allen möglichen Sprachen ihre Dienste anbieten. Was das kostet entzieht sich meiner Kenntnis, denn zu viele Informationen sind mir bei 35 ° C im Schatten zu viel des Guten. Die Ausgrabungsstätte kann für € 6,– besichtigt werden, Studenten und Behinderte bezahlen den reduzierten Eintrittspreis in Höhe von € 3,– und Vertreter der Presse und der Tourismusindustrie erhalten freien Eintritt. Ob sich der Besuch lohnt, muss jeder für sich entscheiden. Mir hat der Besuch zwar gefallen, aber wirklich interessant dürften die Ruinen nur für archäologisch oder geschichtlich Interessierte sein. Mit dem Bus N° 2 führen wir im Anschluss an das oben angesprochene Busterminal, das zwischen dem 18 Anglon Square und dem Hafen liegt. Eine Taxifahrt kostet übrigens € 9,– je Strecke.

Amnissos Beach
Amnissos Beach

Am Busterminal erwarben wir für insgesamt € 6,– vier Tickets für die Fahrt zum Strand und zurück. Die Bushaltestelle der Linie 7 befindet sich ca. 300 m vom Terminal entfernt, vor einer Shell-Tankstelle und neben einem McDonald’s. Idealerweise fragt man kurz am Ticketschalter nach der Richtung, nicht dass man den falschen Weg einschlägt. Es gibt zwar mehrere Strände, aber uns wurde mehrfach versichert, dass der ca. 6 km entfernte öffentliche Amnissos Beach der Schönste sei. Dort kamen wir nach ca. 15 Minuten Fahrtzeit an, mieteten zwei Liegen, sowie einen Sonnenschirm für insgesamt € 5,– und machten es uns an dem Sandstrand gemütlich. Duschen sind hier ebenfalls verfügbar und in der nahen Taverna Amnissios, kann man leckere griechische Speisen verkosten und wird auf Wunsch sogar am Strand mit Getränken bedient. Der Strand hat mir vor allem deshalb sehr gut gefallen, da er nicht überfüllt und sehr ruhig war. Positiver Nebeneffekt war, dass er im Gegensatz zum angebotenen AIDA-Badeausflug nur ein Bruchteil kostete, man für wenig Geld essen konnte, was man wollte und kaum AIDA-Reisende anzutreffen waren.

Zurück zum Schiff ging es zuerst wieder mit dem Bus N° 7 zur Haltestelle gegenüber der bekannten Shell-Tankstelle. Man sollte in den Bussen übrigens immer das Display mit der nächsten Station im Auge behalten und rechtzeitig den Haltewunsch-Knop drücken, sonst kann es vorkommen, dass man seinen Ausstieg verpasst. Dort angekommen gingen wir zurück zum Busterminal und tranken auf der anderen Straßenseite bei Coffee Right einen sehr guten und günstigen Kaffee. Dies bietet sich übrigens überall an, wo guter Kaffee verkauft wird, denn die Plörre auf der AIDAdiva schmeckt für Schleckgöschle wie mich extrem unterirdisch. Den gelben Markierungen folgend, ging es anschließend zurück zum Hafenterminal und dann zurück aufs Schiff, das um kurz nach 19 Uhr ablegte.

Das Abendprogramm bestand heute aus der Show „Dancing Queen Reloaded“, in der das Show Ensemble Abba-Hits zum Besten gab, dem obligatorischen Abendcocktail in der AIDA Bar und das Soloprogramm „I need a Dollar“ von  Adam K. Granderson. Das Showprogramm war wieder fantastisch und Mr. Granderson hätte definitiv mehr Besucher verdient, denn er gab eine gewaltige gesangliche Vorstellung ab. Aber so ist das eben als Künstler, wenn man gegen eine Happy Hour in der Anytime Bar anzukämpfen hat. Auf der anderen Seite braucht die saufende Bagage ohne… nein, ich schweife ab.

Der Tag war toll, das Wetter schön und das Meer herrlich. Was erwartet man mehr im Urlaub? Ein wenig mehr Zeit an schönen Orten, aber die ist auf einer Kreuzfahrt eben sehr begrenzt.


Einige Bilder zu der Kreuzfahrt findet man bereits jetzt in meinem Album „AIDA cruise 2013“ auf Flickr. Kurz nach der Reise werde ich in diesem Album alle anderen Bilder veröffentlichen. Bis dahin stehen nur die mobilen Uploads zur Verfügung, die ich während der Reise geteilt habe.


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