Der Hasstisch

Die Sache mit dem Hasstisch

So ein Bier oder ein paar Kekse am Hasstisch ist schon was Feines, aber jedes Mal, wenn ich über den Hasstisch schreibe, kommt aus irgendeiner Ecke die Frage, was denn so ein Hasstisch überhaupt ist. Und diese Frage ist durchaus berechtigt, deshalb hier die Auflösung.

Es war einmal ein Büro mit einem Aktenschrank, in dem es nicht selten vorkam, dass man in den enthaltenen Aktenordnern etwas nachschlagen musste. Ohne eine Ablagefläche gestaltete sich diese Tätigkeit jedoch schwierig, denn es kam nicht selten vor, dass man in zwei oder drei Aktenordnern gleichzeitig zu tun hatte. Genaugenommen eine Unmöglichkeit. So dauerte es dann recht lange, bis man sich über den Erwerb einer Arbeitsfläche für diese Arbeit Gedanken machte und lud dafür sogar einen Experten eines Büroausstatters ein. Gemeinsam entschieden Personen, die nichts mit dieser Tätigkeit zu tun haben und der Experte, dass ein Steelcase Moby die perfekte Lösung sein muss.

Der Hasstisch
Der Hasstisch, ein modifizierter Steelcase Moby

So erfreute sich der ehemalige Kollege über die mobile Ablagefläche von sage und schreibe 53,9 x 43,4 cm in einer Höhe von 107,1 cm. Der geübte Aktenordnerwälzer wird sofort merken, dass sich das gleichzeitige Handling von zwei oder drei Aktenordnern auf dieser Ablagefläche durchaus schwierig gestaltet. Und so dauerte es gar nicht lange, bis der Kollege zum ersten Mal und wutentbrannt den Begriff „Hasstisch“ in den Raum warf. Erst ab und zu, dann immer öfter und relativ bald täglich.

Das Problem wurde recht bald kommuniziert und dann dauerte es gar nicht lange, bis fast ein Jahr später eine Holzplatte auf den Hasstisch montiert wurde. Dieser hat jetzt in einer Höhe von 109,7 cm eine Ablagefläche von 80,4 x 80,4 cm und entspricht nun durchaus produktiven Ausmaßen, mit denen der Kollege hervorragend klarkam. Den Kollegen gibt es inzwischen nicht mehr, aber der Hasstisch ist immer noch da und eignet sich hervorragend für den stehenden Büroumtrunk im kleinen Kreis.

Lange Rede kurzer Sinn: Wer eine (Kauf-)Entscheidung trifft, sollte die (Arbeits-)Anforderungen kennen. Im Zweifel hilft nachfragen – und zwar nicht bei einem sogenannten Experten, sondern bei demjenigen, der die Anforderungen wirklich kennt.


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