Gestern Abend fand im Immendinger Brennerhof eine italienische Weinreise statt. Das Motto des Abends lautete „Italien aus Küche und Keller“ und bot den Teilnehmern ein Fünf-Gänge-Menü mit den passenden Weinen aus den Regionen Venetien, Marken, Piemont und der Toskana. Unterstützt wurden Brigitte und Klaus vom Brennerhof von Josef Mayer Weinimport aus Radolfszell. Wie üblich bei den Veranstaltungen des Brennerhofes, war die Weinreise in kürzester Zeit ausgebucht, weshalb Jens und ich auch direkt nach Bekanntgabe des Termins einen Tisch für vier Personen reserviert hatten.
Der Empfang im Brennerhof war wie üblich sehr herzlich und bevor der Abend startete machte ich mich mit Jens erst einmal ans Werk, die Weinflaschen zu fotografieren, was bei dem ein oder anderen Teilnehmer für seltsame Blicke und manchen spitzfindigen Kommentar sorgte. Und dann ging es auch schon los, Klaus vom Brennerhof eröffnete den Abend und begrüßte die Gäste. Im direkten Anschluss wurde uns von Weinexperte Lothar Scholze der Prosecco Superiore Brut Conegliano Valdobbiadene DOCG aus dem Hause Le Manzane als Aperitif nähergebracht, zu dem Grissini al prosciutto parma (mit Parmaschinken umwickelte mürbe Brotstangen aus Hefeteig) gereicht wurden. Die Grissini waren sehr lecker und der wohlschmeckende Prosecco aus Venetien passte sehr gut zu diesem kleinen Einstimmungssnack.
Als Vorspeise wurde eine Zuppa di canederli allo speck (Speckknödelsuppe) serviert, zu der ein CaSal di Serra Verdicchio dei Castelli di Jesi Classico Superiore DOC 2012 von Umani Ronchi kredenzt wurde. Speckknödel und Suppe waren sehr geschmackvoll, allerdings hätte ich mich mit einem der Knödel begnügen sollen, denn die Portion war doch sehr mächtig. Der weiße Verdicchio aus der Region Marken konnte mich leider nicht begeistern, was aber nichts heißen muss. Schließlich sind die Geschmäcker verschieden. Für mich war er zu kräftig und hatte eine unterschwellige Geschmacksnote, die ich zwar nicht zuordnen kann, aber eben nicht in mein Geschmacksraster passte.
Der Zwischengang bestand aus Calamari ripieni al sugo di pomodoro (gefüllte Tintenfischtuben in Tomatensoße) mit frischem Baguette, der von einem Rosé Piemonte DOC 2012 von Beni di Batasiolo begleitet wurde. Der Calamari mitsamt der Füllung war sehr schmackhaft und erfreute meinen Gaumen. Allerdings war die Portion wieder zu groß, was mich jedoch nicht daran hinderte, diese aufzuessen. Der Rosé war mir zu erdbeerlastig, passte zwar zum Essen, konnte mich jedoch leider geschmacklich ebenfalls nicht überzeugen.
Zur Hauptspeise wurde eine Auswahl von zwei Rotweinen kredenzt, von denen ich zuerst den Acini Ameni Valpolicella Superiore Ripasso DOC 2012 von Corte Figaretto aus Venetien verkostete. Dieser war überhaupt nicht mein Fall, denn er war viel zu süß. Als viel bessere Wahl entpuppte sich der toskanische Chianti Classico CRU DOCG 2012 von Spadaio Piecorto, den ich zu einem leckeren Risotto alla milanese e saltimbocca genoss. Das Risotto war sehr gut gelungen, allerdings hätte das Kalbfleisch des Saltimbocca (römischer Dialekt: Salt‘ im bocca!, „Spring in den Mund!“) etwas dünner sein können, was dem Geschmack jedoch überhaupt keinen Anlass zur Meckerei gab.
Als Nachtisch gab es eine Zabaione con frutta fresca (Weinschaumcreme mit frischen Früchten) zu der ein Moscato D´Asti DOCG 2012 von Beni di Batasiolo Bosc dla Rei kredenzt wurde. Die Zabaione war mir leider zu süß und überhaupt bin ich kein großer Fan von Weinschaumcreme, weshalb ich nur ein kleines bisschen davon aß. Die Überraschung des Abends stellte allerdings der Dessertwein dar, denn dieser weiße Muskateller aus dem Piemont bestach durch einen sehr runden Geschmack und einer angenehmen Süße.
Die Weinauswahl wurde von Josef Mayer Weinimport nach der Menüvorgabe des Brennerhofes zusammengestellt. Zwar hat der ausgewählte Wein für meinen Geschmack nicht ganz so perfekt gepasst, was jedoch nichts heißen muss. Schließlich bin ich weder passionierter Weintrinker, noch ein Experte auf dem Gebiet. Lothar Scholze präsentierte die Weine zwar sehr souverän und mit viel Fachwissen, ließ sich aber auch mehrfach dazu hinreißen den Oberlehrer zu geben.
Insgesamt war der Abend im Brennerhof sehr angenehm, gesellig und schön, mit gewohnt gutem Essen und einer bunten Mischung aus diversen italienischen Weinen. Für € 55,– pro Person wurde an diesem Abend jeder satt, das Wasser des gesamten Abends war inkludiert und die Gläser der bunten Auswahl an Weinen wurden auf Wunsch auch immer nachgefüllt. Insgesamt also ein Abend, der durchaus wiederholt werden kann. Davor ist allerdings wieder ein Biermenüabend geplant, auf den ich mich schon sehr freue. Danke nochmals an Brigitte und Klaus vom Brennerhof für den sehr schönen Abend.
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