Gut muss ein Kaffee sein und heiß. Aber teuer? Kopi Luwak ist extrem teuer, selten und auch ein wenig extravagant. Mach einer würde eklig sagen, denn der Kaffee wird aus den Exkrementen von lebenden Fleckenmusangs, einer Schleichkatzenart aus Indonesien, hergestellt. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann ich meinen ersten Katzenkaffee verkosten werde. Allerdings bin ich mir durchaus bewusst, dass es vom Kopi Luwak mehrere Sorten und Qualitäten gibt. Außerdem sollte der Tierschutz nicht unerwähnt bleiben.

Mein Kopi Luwak kam in Form der Kopibox von The Coffee and Tea Company aus Marburg. Diese Box enthält fünf Portionsbeutel á 10g Kopi Luwak von freilebenden Tieren, eine Stempelkanne (French Press) aus Edelstahl für 350ml Kaffee, ein Echtheitszertifikat, sowie eine Anleitung für die Zubereitung, die auf der Box aufgedruckt war. Kostenpunkt € 34,90. Der Nachfüllpack mit zehn Portionsbeutel á 10g Kopi Luwak kostet übrigens €35.–, also € 350,– je Kilogramm.

Das Kaffeepulver hat ein sehr angenehmes und fruchtiges Aroma, was Vorfreude auf den zu genießenden Kaffee aufkommen lässt. Allerdings taugt die Stempelkanne nicht viel, denn bereits nach der zweiten Kaffeezubereitung hatte sich der Filter verbogen. Auch sonst machte diese French Press einen sehr wackeligen Eindruck.

Zubereitet wird der Kopi Luwak gemäß Anleitung auf der Kopibox wie folgt:
- Die Lasche vom Kaffeebeutel aufreißen.
- Beutelinhalt in die Glaskanne füllen.
- Ca. 90° C heißes Wasser einfüllen und das Presssieb aufsetzen.
- Drei Minuten warten, dann Sieb langsam runter drücken.
- Fertig zum Genuss.

An die Anleitung hatte ich mich strikt gehalten und danach ein paar abweichende Zubereitungsversuche unternommen. Vor allem den Einsatz einer anderen French Press (zum Beispiel diese) kann ich empfehlen. Dadurch ändert sich zwar nicht wirklich viel am Geschmack, aber die Handhabung wird um einiges entspannter.

Fazit
Geschmacklich empfand ich den Kopi Luwak Kaffee aus der Kopibox als sehr schmackhaft, mild und fruchtig. Als Besonderheit würde ich ihn jedoch nicht einstufen wollen. Vor allem in Bezug auf den Kilopreis von € 350,– lohnt sich ein Kauf dieses Kaffees nicht. Ein nettes Geschenk ist die Box aber allemal. Wie ich oben bereits erwähnte, gibt es mehrere Sorten Kopi Luwak, die höchstwahrscheinlich unterschiedliche Qualitätsstufen haben. Sollte mir in freier Wildbahn nochmals ein Katzenkaffee über den Weg laufen bzw. angeboten werden, werde ich mich sicherlich nochmal an eine Verkostung heranwagen um mein Urteil über den Kaffee zu bestätigen.
Tierschutz
Allerdings gibt es bei diesem Kaffee noch ein anderes Problem, nämlich den Tierschutz. Der Vertreiber schreibt in seiner Artikelbeschreibung, dass er die Plantagen selbst besichtigt hat, um sich von der Qualität des Kaffees zu überzeugen und dass er bestätigen kann, dass die Tiere auf den Farmen in Freilandhaltung leben und nicht in Käfighaltung gemästet werden. Außerdem erhalten die Tiere regelmäßig zu den Kaffeesorten normales Mischfutter um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere zu garantieren. Inwieweit das alles jedoch wirklich dauerhaft kontrolliert wird, ist jedoch eine andere Sache, die man durchaus kritisch hinterfragen sollte. Einen kleinen Einblick bekommt man in den Berichten von Peta und The Guardian, die einem die Lust auf Kopi Luwak sicherlich nicht versüßen werden.
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