Der Katzensteig ist laut der Beschreibung auf dem Tourismusportal WanderSüden eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Wanderstrecke im Odenwald. Außerdem werden weite Fernblicke, sowie stille Waldwege versprochen.

Am zweiten April-Wochenende reiste ich mit dem Auto in Eberbach an und parkte auf dem Bahnhofsparkplatz. Das Tagesticket kostet hier übrigens günstige drei Euro pro 24 Stunden, aber der Parkautomat akzeptiert nur Münzgeld. Der Parkplatz eignet sich aus mehreren Gesichtspunkten hervorragend als Startpunkt, denn von dort kann man direkt die Wanderung beginnen, oder zuvor in die Stadt pilgern und den Altstadtrundgang begehen. Ich habe mich für ersteres entschieden und pilgerte in die Stadt.

Der Altstadtrundgang in Eberbach ist sehr schön und sollte keinesfalls ausgelassen werden. Leider entsprach das Wetter entsprach nicht der Wettervorhersage und so begann es während diesem mit regnen und sollte lange nicht mehr aufhören. Da ich recht gut ausgerüstet war begab ich mich zum Startpunkt des Katzensteigs und wanderte los.

Die erste Etappe führte über den Burgweg zur Ruine Eberbach und dann über diverse Waldwege nach Waldkatzenbach. Von dort ging es aufwärts zum Katzenbuckel. Vorbei an der Turmschenke, die zu Kaffee, Kuchen und mehr einlud, direkt zum Weg der Kristalle beginnt. Der Weg der Kristalle ist ein geologischer und mineralogischer Lehrpfad, über die Geheimnisse der Kristalle in dem ehemaligen Vulkanschlot aufklärt und direkt auf den Katzenbuckel führt. Auf diesem steht ein Aussichtsturm, von dem man bei schönem Wetter sicherlich einen herrlichen Ausblick hat. Mein Ausblick war aufgrund des Wetters zwar nicht herrlich, aber trotzdem irgendwie schön. Deshalb beschloss ich, auf dem Turm mein mitgebrachtes Vesper zu essen.

Vom Katzenbuckel ging es weiter Richtung Waldbrunn. Die Wege führten hauptsächlich durch den Wald oder an Lichtungen vorbei. Trotz des Regens hatte die Strecke seinen Reiz und ich fühlte mich wohl und entspannt. Allerdings sollten an einigen Stellen die Beschilderung erneuert werden, denn sie war teilweise sehr verwirrend. In Waldbrunn angekommen, besuchte ich auf direktem Weg die Katzenbuckeltherme, denn aufgrund der Witterung und der inneren Feuchte in meiner Regenkleidung war mein Körper ausgekühlter als erwartet und das galt es auszugleichen.

Die Katzenbuckel-Therme liegt etwas außerhalb von Waldbrunn und ist als Wanderer fast nur zu Fuß zu erreichen. Es fährt zwar ein Ruf-Taxi, aber ohne Fahrzeiteninformationen gestaltet sich so eine Fahrt eher problematisch. Die Therme ist nicht mehr ganz die Neueste, aber der innere und äußerer Badebereich ist saniert und schön angelegt. Der kleine Saunabereich ist zwar nicht ganz so schön angelegt, dafür aber sauber und funktionstüchtig. Nach dem verregneten Wandertag taten mir die Saunagänge und das Verweilen im Thermalbad sehr gut, so dass ich mich wunderbar erholen konnte. Der Preis für € 5,– für drei Stunden finde ich angemessen und der Aufschlag in Höhe von € 6,50 für die Saune ist befindet sich auch Rahmen der Ausstattung. Positiv überrascht, war ich von den Getränkepreisen und der Sauna. € 1,70,– für 0,7 l Mineralwasser finde ich sehr fair.

Im direkten Anschluss bezog ich mein Zimmer im Land-gut-Hotel Sockenbacher Hof in Waldbrunn-Strümpfelbrunn, aß zu Abend und legte mich schlafen. Über das Hotel habe ich einen eigenen Beitrag geschrieben, der hier gelesen werden kann.

Der zweite Tag der Wanderung begann mit herrlichem Sonnenschein und so wanderte ich von Waldbrunn über Höllgrund nach Mülben. Von dort ging es weiter über die Weisbacher Mühle nach Läufertsmühle und schließlich nach Neckargerach. Die meiste Zeit wanderte ich im Wald, was ich als sehr angenehm empfand, in dem es aber nicht sonderlich viel zu sehen gab. Während der gesamten Wanderung traf ich maximal zehn Leute, was durchaus am Wetter liegen kann, aber ich empfand die Stille und Einsamkeit als sehr entspannend.

In Neckargerach gibt es zwar auch einiges anzusehen, aber für dieses Wochenende war ich genug gelaufen. So verweilte ich ein wenig am schön angelegten Neckarufer, aß ein Eis in einem Cafe und besuchte das Hotel-Restaurant Grüner Baum, in dem ein Tisch für mich zum griechischen Abendessen reserviert war.

Gegessen habe ich eine Tomatensuppe mit Fladenbrot und das griechische Leberpfännchen mit Salat. Zum Abschluss gab es einen griechischen Mokka. Das weitläufige Restaurant war sauber, die Bedienung nett  und das Essen soweit gut, nur das Salatdressing konnte mich überhaupt nicht überzeugen, aber das ist wohl Geschmacksache. Leider öffnet das Restaurant erst um 17 Uhr, was für die meisten Wanderer etwas zu spät für eine Einkehr sein dürfte, wenn am selben Tag noch die Heimreise angetreten werden muss.

Die Heimreise trat ich nach dem Essen dann auch an. Mit der S-Bahn fuhr ich zurück nach Eberbach, zog mich an meinem Auto um und fuhr gemütlich nach Hause. Die Wanderung hat mir trotz des Regens am ersten Tag sehr gut gefallen. Sie ist zwar nicht vergleichbar mit anderen Strecken, auf denen man permanent neue Sehenswürdigkeiten präsentiert bekommt, aber genau das verleiht dem Katzensteig vielleicht seinen Reiz.

Wer gerne wandert und das nördliche Baden-Württemberg, also die Hohenlohe, Schwäbisch Hall, Liebliches Taubertal, Odenwald, HeilbronnerLand und Kraichgau-Stromberg, etwas näher kennenlernen möchte, der sollte auf dem Tourismusportal WanderSüden vorbeischauen. Die Website ist gut aufgebaut und zeigt alle benötigten Informationen auf, die man für die Reiseplanung von Mehrtagestouren, sowie für die Tagestourenplanung benötigt. Ich werde auf jeden Fall wieder einmal vorbeikommen und wenn das Wetter mitspielt, hole ich die verpasste Aussicht auf dem Katzenbuckelturm nach. Weitere Bilder finet man in meinem Album „Katzensteig Wanderung“ auf Flickr.

Zu der Wanderung,  inklusive Übernachtung, Verpflegung, Reisematerialien (Wanderkarte, Wegbeschreibung, etc.), sowie den Eintritt der Katzenbuckeltherme, wurde ich vom Tourismusportal WanderSüden / Touristikgemeinschaft Odenwald e.V., den Webportalen für Wanderurlaub Baden-Württemberg, Wandertouren Deutschland und Wanderurlaub Baden-Württemberg eingeladen. Vielen Dank für die sehr gute Betreuung und die Einladung.