Erwähnt man in geselliger Runde Oettinger Bier, gibt es eigentlich kaum jemanden, der die Brauerei nicht kennt. Wie ich in den letzten Tagen festgestellt habe, gibt es bezogen auf den Geschmack sehr viele unterschiedliche Meinungen und auch Vorurteile – und da nehme ich mich selbst nicht aus. Zeit also das Thema aufzugreifen und eine Verkostung zu starten.
Vorab sei gesagt, dass die Idee der Verkostung nicht von mir kommt. Es handelt sich hierbei nämlich um eine Verkostungs-Kampagne einer Marketingagentur, die ich aufgrund der oben angesprochenen Meinungen und Vorurteilen zuerst ignoriert hatte. Man hakte aber nochmal nach, was mich dazu bewegte die Website von der Oettinger-Brauerei zu besuchen. Und da blieb eine ganze Weile, denn ich war nicht nur erstaunt, sondern auf einmal auch sehr neugierig.
Gemessen an der Herstellung in Hektolitern ist Oettinger Deutschlands größter Bierbrauer, was aber in meinen Augen viel wichtiger ist, ist das Herstellungsverfahren. Seit März 2013 erfüllt die Brauerei beim kompletten Bier-Sortiment die strengen Anforderungen des Siegels „Ohne Gentechnik“ und achtet bei der Herstellung auf die Reduzierung von Energieverbrauch und Emissionen. Vor allem ersteres finde ich bei einer Brauerei dieser Größenordnung mehr als erstaunlich und das war auch der Hauptgrund, warum ich bei der Kampagne teilgenommen habe. Mal ganz abgesehen vom Geschmack auf den ich später eingehe, finde ich solche Dinge im Lebensmittelbereich sehr wichtig und wer das ebenso sieht, sollte einmal die Website besuchen und die einzelnen Punkte unter „Unternehmen“ ansehen.
Verkostung
OeTTINGER IST… mutig – ehrlich – authentisch – charakterstark
Das behauptet die selbsternannte Biermarke Nr. 1 jedenfalls von sich und damit nicht genug, denn das Motto lautet: Null künstlich, null teuer und 100% echt. Und da sind wir auch schon beim Geschmack, denn jetzt kommt das Ergebnis unserer Verkostung.
Vor zwei Tagen habe ich mich mit Christian und Jens getroffen, um die sechs Biere zu verkosten. Zwar habe ich noch acht Biermix- und Erfrischungsgetränke bekommen, diese werde ich aber bei Gelegenheit mit weiteren Personen testen und evtl. in einem zweiten Beitrag darüber berichten.
Oettinger Pils
Alkoholgehalt: 4,7%
Positiv: leicht herb, nicht zu viel Kohlensäure
Negativ: zu wenig Süße, hinter heraus bitter, langweilig
Benotung: 4/3/3 = 3,3
Oettinger Export
Alkoholgehalt: 5,4%
Positiv: kaum bitter, süffig
Negativ: etwas zu süß, beliebig
Benotung: 3/2/3 = 2,6
Oettinger Hefeweißbier Naturtrüb
Alkoholgehalt: 4,9%
Positiv: cremig, schaumig, sehr gefällig, angenehmer Süßegrad, süffig
Negativ: leicht muffig rauchiger Nachgeschmack, beliebig (für mich zu wenig Kohensäure)
Benotung: 2/2/3 = 2,3
Oettinger Alt
Gebraut in Mönchengladbach
Alkoholgehalt: 5,4%
Positiv: riecht schön nach Altbier, vollmundig, malzig
Negativ: zu süß, viel zu gefällig, zu ölig
Benotung: 4/4/3 = 3,6
Oettinger Alkoholfrei
Feinherbes Schankbier, isotonisch
Alkoholgehalt: < 0,5%
Positiv: n/a
Negativ: sehr süß, fad, langweilig, erinnert an stark verdünntes Malzbier
Benotung: 5/5/4 = 4,6
Oettinger Weißbier Alkoholfrei
Isotonisch
Alkoholgehalt: < 0,5%
Positiv: cremig
Negativ: sehr süß, künstliche Süße, fad, langweilig, zu wenig Kohlensäure
Benotung: 4/5/4 = 4,6
Fazit
Klarer Favorit der Verkostung ist das Hefeweißbier, knapp gefolgt vom Export. Beides Biere die man gut und ohne Bedenken trinken kann. Vor allem beim Export hätte ich das nicht gedacht, aber gut. Das Pils ist zwar mit etwas gutem Willen noch ok, muss ich persönlich aber nicht haben. Und das Alt, das ist eh eine Wissenschaft für sich, aus der wir Schwaben (Christian kommt ursprünglich zwar aus der Gegend da oben, wohnt aber schon zu lange im Ländle) uns besser heraushalten. Was allerdings gar nicht geht, sind die beiden Alkoholfreien. Sorry, no way!
Im Allgemeinen fällt mir auf, dass die Biere durch die Bank weg sehr beliebig sind. Sie weisen zwar vereinzelt positive geschmacklich Nuancen auf, aber etwas wirklich Besonderes darf man nicht erwarten. Was allerdings überhaupt nichts mit der Qualität des Bieres zu tun hat. Würde man den günstigen Verkaufspreis noch in die Benotung mit aufnehmen, müsste man allerdings bei den vier richtigen Bieren die Noten etwas nach oben korrigieren.
Kurz zu den Noten, wir benoten immer nach Schulnoten von 1 bis 6 und das ohne die Biere untereinander zu vergleichen. Selbstverständlich sind wir keine Sachverständigen, sondern geben unsere persönliche Meinung wieder. Und die ist eben, wie so vieles im Leben, reine Geschmacksache.
Über die folgenden Links kannst du weitere Informationen über die Oettinger-Brauerei, der Philosopie und den Produkten informieren:
Hast du auch schon Bier von Oettinger getrunken? Wenn ja welches und wie hat es dir geschmeckt? Und wenn du eine andere Meinung zu den getesteten Bieren hast, bist du sehr gerne eingeladen, diese in den Kommentaren kundzutun.
Transparenzhinweis
Wie oben schon erwähnt ist der Beitrag aus einer Marketing-Kampagne für Blogger entstanden, für den ich eine Vergütung erhalten habe. Zusätzlich wurde mir auch das Bier und die Biermix- / Erfrischungsgetränke (zwei Kisten) zur Verfügung gestellt. Meine bzw. unsere persönliche Meinung in diesem Beitrag wird davon jedoch nicht beeinflusst.
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