Wenn schon Cocktail, dann bitte richtig!

Bestellt man in einer Bar einen Cocktail, dann sollte er auch schmecken. Nichts ist schlimmer für einen Gast, als wenn er eine falsch zubereitete Version seines Lieblingsdrinks vorgesetzt bekommt. Ursachen dafür gibt es viele, in den allermeisten Fällen hilft jedoch die richtige Rezeptur.

Ja, es gibt sie die richtig guten Bars, in denen man richtig gute Cocktails genießen kann. Aber leider gibt es auch viele Bars mit Angestellten, denen es erheblich an Fachwissen mangelt. Der Begriff Barkeeper ist hierbei genauso unangebracht, wie Bitter Lemon in einem Gin Fizz oder Orangensaft in einem Whiskey Sour. Und wenn im Rezept eines Piña Colada oder Swimmingpool als Zutat Kokosnusscreme steht, bedeutet das auf gar keinen Fall, dass man diese durch einen billigen Kokoslikör ersetzen soll.

Er vor kurzem hatte ich mit mehreren Bekannten diverse Diskussionen zu dem Thema und letztendlich kamen wir alle auf ein Ergebnis: Qualität zählt und die richtige Rezeptur. Niemand möchte einen schlecht zubereiteten  Cocktail aus dem falschen Glas trinken, dem in schlimmsten Fall auch noch jegliche Garnitur fehlt. Schon gar nicht für richtig viel Geld. Schade nur, dass ich genau das schon viel zu oft erlebt habe. Spricht man dann den selbsternannten Barkeeper darauf an, wird man entweder dummdreist von oben herab belehrt, oder mit großen unwissenden Augen angesehen.

Liebe Bar-Betreiber, wenn man keine Ahnung hat, oder sich keinen qualifizierten Barkeeper leisten kann, dann sollte man doch bitteschön die Cocktails von der Getränkekarte nehmen. Und nebenbei bemerkt, billige Ersatzprodukte gehen gar nicht. Niemals nie nicht!

Dabei ist es gar nicht so schwer einen wirklich guten Cocktail zu machen. Entweder man entscheidet sich für eine anerkannte Weiterbildungsreihe, oder man bildet sich als Autodidakt weiter und übt lange und viel. Für letzteres empfehle ich das Buch American Bar von Charles Schumann. Es ist eines der Bücher mit dem ich während meiner Zeit als Barkeeper gearbeitet habe und das in Barkreisen oft als Bibel bezeichnet wird. Dieses Nachschlagewerk bietet nicht nur eine große Anzahl an funktionierenden Rezepten, sondern birgt auch eine detaillierte Waren- und Cocktailkunde, sowie Tipps zur Barausstattung. Ein Buch das meiner bescheidenen Meinung nach in keiner Bar fehlen und genutzt werden sollte. Jedenfalls so lange, bis man weiß was man tut.

Leider wird es trotzdem noch viel zu oft vorkommen, dass ich in Bars schlecht gemachte Cocktails und Drinks vorgesetzt bekomme, aber das Thema war mir ein Bedürfnis und musste einfach mal raus.