Jamaican Paintings

Jamaika und der Fluch des Reggae

Ende Februar diesen Jahres habe ich mich im Auftrag eines amerikanischen Reiseveranstalters per Air Berlin nach Jamaika begeben, um dort diverse Resorts der VRL International Ltd., besser bekannt unter dem Namen Superclubs, unter die Lupe zu nehmen. Meine Abschlussberichte für die besuchten Häuser, die sich ausschließlich im Norden und Westen der Insel befinden, waren leider ohne Ausnahme vernichtend. Für den nachfolgenden Beitrag möchte ich im Voraus darauf hinweisen, dass sich mein Eindruck Jamaikas ausschließlich in diesen Regionen der Insel gebildet hat.

Jamaican Paintings
Jamaican Paintings von Lincoln James

Landschaftlich gibt Jamaika sicherlich einiges her und man kann schöne Plätze und tolle Strände finden, aber im Vergleich zu anderen Karibikinseln kam bei meiner Begleitung, mir selbst und anderen Gästen, die ich auf Jamaika kennengelernt habe, das typische Karibikfeeling leider nicht auf. Ich war viel unterwegs, teilweise mit den einheimischen Bussen, teilweise mit ganztags oder stationsweise gemieteten Taxis, so das mir auch Plätze unter die Augen kamen, die der Standardtourist nicht unbedingt zu Gesicht bekommt.

Die Bevölkerung ist eigentlich sehr freundlich, kommunikativ  und hilfsbereit, allerdings ändert sich das unverständlicherweise prägnant, sobald man sich in einem Tourismusbezirk befindet. Keine Frage, es gibt Ausnahmen, aber die waren dort leider eher selten anzutreffen. Der Jamaikaner an sich lässt prinzipiell alles etwas ruhiger angehen und das ist gar nicht so schlimm, denn man ist schließlich im Urlaub. Allerdings verwandelt sich in den angesprochenen Bereichen diese Ruhe sehr oft in Lustlosigkeit bis hin zur absoluten Ignoranz. Selbstverständlich nur bis zu dem Zeitpunkt an dem man mit einem Dollarschein zum Tippen winkt. Ich kenne das eher andersherum, denn erst sollte die Dienstleistung erfolgen, dann das Trinkgeld. Vorausgesetzt der Service stimmt und der stimmte leider in den wenigsten Fällen.

Reggae ist seit meinem Jamaikabesuch ein Reizwort, obwohl ich diese Musik ab und zu gerne höre. Leider wird man vor allem in den oben schon erwähnten Tourismusbezirken permanent mit denselben Songs von Bob Marley beschallt. Als ob es nicht genug hervorragende Reggaemusik gibt, wird man mehrmals pro Tag mit ‚No Woman No Cry‘ & Co. beglückt. Diese Bob Marley Vergötterung kann man auf den ersten Blick sicherlich nachvollziehen, aber sehr schnell fragt man sich genervt, ob sich das ganze Land wirklich nur auf diese eine Legende stützt und für diese lebt.

Prinzipiell ist Jamaika eine schöne Insel und hat ohne Frage sein eigenes Flair. Im Vergleich zu anderen Karibikschönheiten wird diese Destination meiner Meinung nach jedoch zu hochpreisig angeboten und verspricht Dinge, die sie nicht halten kann. Aus zeitlichen Gründen konnte ich die Ost- und Südseite der Insel nicht besuchen, obwohl diese Teile Jamaikas angeblich schöner und weniger vom Tourismus überlaufen sein sollen.

Ein wenig mehr über Jamaika findet man noch in meinem Blogartikel über Rick’s Cafe.


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