Am vierten Reisetag klingelte der Wecker bereits um 5.20 Uhr und das war gut so. Denn so konnte ich auf unserem Balkon einen wunderschönen Sonnenaufgang kurz vor der israelischen Küste bewundern und anschließend gemächlich frühstücken, während die AIDAdiva am Pier N° 3 im New Port von Aschdod in Israel anlegte. Über die Lautsprecheranlage des Schiffes wurde dabei „Always look on the bright side of life“ gespielt, was mich zum Schmunzeln brachte. Eine Hommage an das Leben des Brian? Wer weiß das schon so genau.
Auf dem Programm stand der Landausflug ASH002 nach Betlehem und Jerusalem mit AIDAcruises. Hierzu gibt es auch wieder private Anbieter, die einen ziemlich guten Job machen und preislich etwas billiger sind. Eine Buchung vor dem Urlaub ist hier jedoch empfehlenswert.
Der Ausflug begann mit der Passausgabe und die Einreisekontrolle durch die israelischen Behörden im Terminal. Hier ein großes Kompliment an die zuständige Crew des Schiffes, denn der geplante Ablauf, die 2.000 Passagiere kontrolliert an Land und durch die Formalitäten zu bekommen, wurde perfekt ausgeführt. Natürlich gab es auch wieder genügend Trolle, die sich partout nicht an den Ablauf halten wollten, aber diese unmögliche Spezies gibt es ja immer und überall. Witzig fand ich übrigens das in Falten gelegte Gesicht, der Beamtin bei der Einreise, als sie unsere mit arabischen Stempeln bestickten Pässe bewunderte und uns anschließend zu einem sehr laxen Security-Check schickte.
Kurz darauf bestiegen wir den Bus 18 und das war gut so. Aufgrund unseres sportlichen Busfahrers der mit gülden verspiegelter Ray-Ban-Sonnenbrille und langem nach hinten gegeltem Haar die Coolness in Person ausstrahlte, erreichten wir Betlehem in den Palästinensischen Autonomiegebieten als einer der ersten Reisebusse und hatten nirgends mit Wartezeiten zu kämpfen. Wir absolvierten das Standardprogramm bei der Geburtsstätte von Jesus, sahen uns einige Kirchen und Grotten an und fuhren dann nach einer Kontrolle an einem palästinensischen Checkpoint direkt nach Jerusalem weiter, um auf dem Ölberg und Skopus einige Bilder zu schießen. Anschließend wurde im Olive Tree Hotel das inkludierte Mittagessen in Buffetform eingenommen. Der traditionell israelische Teil des Buffets war einfach fantastisch, so dass ich diesen Bereich mehrfach in Anspruch nehmen musste und den Rest der Speisen vernachlässigte.
Am Nachmittag betraten wir die Altstadt durch das Damaskustor und besuchten die Klagemauer. Mit seinen vielen gläubigen Besuchern (und hier meine ich nicht die Touristen, sondern die Gläubigen und Pilger) handelt es sich hierbei um ein sehr bewegendes Bauwerk, das ich mir jedoch immer irgendwie anders vorgestellt hatte. Anschließend begingen wir den Leidensweg Jesu, die Via Dolorosa, um an die Begräbnisstätte zu gelangen und die Grabeskirche zu besichtigen. Danach ging es weiter durch die Altstadt, um kurz nach dem Jaffator auf unseren Bus zu treffen, der uns im Eiltempo wieder Richtung Aschdod kutschierte.
Auf der Rückfahrt gab es eine kurze Einkehr im Elvis Inn, eine Art Diner mit integrierter Eisdiele und Kiosk. Ich gehe schwer davon aus, dass der Busfahrer an diesem kleinen Touristenstopp eine Provision kassiert, denn er trieb sich ständig hinter dem Tresen herum und bastelte sein eigenes Eis. Mein Eis mit zwei großen Kugeln und einer frischen Dattel kostete mich US$ 8. Sicher kein Schnäppchen, aber geschmacklich war es hervorragend und bei der Hitze ein kleiner Erfrischungssegen. Eine verwirrte Seele aus unserem Bus musste für sein Twix zwei Euronen bezahlen und wurde vom Busfahrer lachend mit den Worten „Welcome to Israel“ bedacht. Ich war amüsiert, die verwirrte Seele nicht – und noch verwirrter.
Das Boarding im Hafen klappte wieder hervorragend und um kurz nach 20 Uhr legte das Schiff ab. Die Abendshow bestand heute aus dem Soloprogramm „Showgirls Life“, in dem Anky de Frangh aus dem Show-Ensemble, im Theatrium einige Musical-Klassiker zum Besten gab. Im Anschluss besuchten wir die Schlagersause auf den Pooldecks elf und zwölf, um den Tag anschließend mit dem obligatorischen Sinnieren auf dem Kabinenbalkon zu beenden.
Der Besuch in Betlehem und Jerusalem hat mich irgendwie fasziniert und das obwohl ich nicht wirklich gläubig bin. Aber einige der Orte zu besuchen, an denen mehrere Weltreligionen eine zentrale Rolle spielen, bewegt schon und hat einen ganz besonderen Reiz. Ich bin froh, dass ich an diesem Ausflug teilgenommen habe, auch wenn ich nur einen sehr kleinen Eindruck der Stadt und seiner Bauwerke erhaschen konnte. Eines Tages werde ich sicherlich wieder kommen, dann allerdings hauptsächlich um eine andere Seite von Jerusalem zu begutachten, nämlich die des Nachtlebens.
- Website des Fremdenverkehrsamt Israels in Berlin
- Website von Betlehem
- Website von Jerusalem
- Website des Tourismusbüro von Jerusalem
Einige Bilder zu der Kreuzfahrt findet man bereits jetzt in meinem Album „AIDA cruise 2013“ auf Flickr. Kurz nach der Reise werde ich in diesem Album alle anderen Bilder veröffentlichen. Bis dahin stehen nur die mobilen Uploads zur Verfügung, die ich während der Reise geteilt habe.
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