Zurzeit plagen mich ungeheure Burger-Gelüste und da es im näheren Umkreis des Landkreises Tuttlingen keinen Gastronomiebetrieb gibt, der wirklich gute Burger anbietet, bastele ich mir diese eben selbst. So ein DIY-Burger (DIY = do it yourself) ist relativ einfach gemacht, auch wenn ich aus einigen Ecken meines Bekanntenkreises immer wieder faule Ausreden mit Hinweisen auf die berühmtberüchtigten Fastfooder um die Ecke zu hören bekomme. Aber sind wir mal ehrlich, die Burgervarianten bei McDonald’s, Burger King & Co., sind gegen frisch gemachte Burger zuhause vom Grill, oder aus dem guten Burgerladen gerade mal als nett anzusehen.
Und um diesen Faulbären aufzuzeigen, dass ein richtig geiler Burger in der Tat sehr schnell gebastelt ist, habe ich diesen Beitrag geschrieben. Die Bilder sind nicht wirklich großartig, denn es handelt sich um die Smartphone-Schnappschüsse meiner letzten vier Burgerbasteleien kurz vor dem Verzehr.
Cheeseburger
Hierbei handelt es sich nicht um einen klassischen Cheeseburger, sondern um eine leicht gepimpte Version. Das Patty (gegrillten Scheibe aus Hackfleisch, eine Art Hacksteak) besteht aus ca. 250g Rinderhack, ist mit Schafskäse gefüllt, mit Speck umwickelt und wurde medium-rare gegrillt. Zusätzlich wurde Chester und Edamer am Stück auf dem Patty zum schmelzen gebracht. Die Unterseite des klassischen Hamburgerbrötchens habe ich mit mittelscharfem Senf bestrichen und mit dünnen Gurkenscheiben belegt. Auf das Patty kamen Tomatenscheiben und Zwiebelringe, sowie die mit BBQ-Sauce bestrichene Oberseite des gerösteten Brötchens. Herrlich.
Hawaii-Burger
Hat man keine frische Ananas zur Hand, dann empfiehlt sich eine Anfrage über Twitter, das hat jedenfalls bei mir wunderbar geklappt und so konnte ich die frische Ananasscheibe zusammen mit einem 200g Rindfleisch-Patty auf den Grill packen. Unterseite des gerösteten Brötchens war wieder mit mittelscharfem Senf, die Oberseite mit honigsüßer BBQ-Sauce bestrichen. Als Belag startete ich mit dünnen Gurkenscheiben, gefolgt von Zwiebelringen, dem mit Chester belegten Rindfleisch-Patty, der Ananas, Zwiebelringen und Tomatenscheiben. Auch hier handelt es sich nicht um einen klassischen Hawaii-Burger, sondern um eine erweiterte Variation. Oberlecker.
Entrecôte-Burger
Für diesen Burger verwendete ich eine Art Ciabatta-Brötchen in Dreiecksform, das auf dem Grill angeröstet wurde. Die Oberseite wurde mit einer BBQ-Sauce, die Unterseite mit mittelscharfem Senf bestrichen. Das ca. 250g schwere und 1,5cm dicke Entrecôte wurde medium-rare gegrillt, mit Edamer belegt und auf karamellisierten Tomaten und Zwiebeln gebettet, die dem Burger einen speziellen Kick gaben. Oben aufgelegt wurden anschließend noch die feinen Gurkenscheiben. Was soll ich sagen, geschmacklich ganz weit vorne.
Currywurst-Burger
Auch für diesen Burger verwendete ich ein angeröstetes Cabiatta-Brötchen, das auf der Unterseite mit Ketchup und Majonaise bestrichen und mit feinen Gurkenscheiben belegt war. Die gegrillte Bratwurst ohne Darm wurde nach der Zubereitung längsseits halbiert und mit Appenzeller, sowie Emmentaler belegt. Die so vorbereitete Wurst-Käse-Variation wurde auf das vorbereitete Brötchen drapiert, mit einer guten Currysauce bestrichen und mit karamellisierten Zwiebeln aufgepeppt. Für einen Currywurst- und Burgerfan wie mich, kannte die Herrlichkeit im Moment des Verzehrs fast keine Grenzen.
Tipps zu den Zutaten
Brötchen (Buns)
Meist nutze ich die Burgerbrötchen aus dem Supermarkt, meide dabei aber die Billigvarianten und die aus dem Discounter, sondern achte auf gute Markenqualität. Diese fallen erfahrungsgemäß nicht so leicht auseinanderfallen, wenn der Burger fertig zubereitet ist. Alternativ kann man die Buns auch selbst backen, aber da ich backtechnisch eher unbegabt bin, überlasse ich das den anderen. Wie ich zufällig festgestellt habe, backen einige Bäcker auch Burgerbrötchen, allerdings muss man meist danach fragen. Als Alternative bieten sich auch frische Cabiatta-Brötchen (siehe Currywurst- und Entrecôte-Burger) an, vor allem, wenn man vom ursprünglichen Patty abweicht, oder den Burger sehr großzügig belegen möchte.
Fleisch
Als Fleischbelag ist eigentlich alles möglich, aber bitte keine TK-Ware aus dem Supermarkt nehmen. Vor allem nicht diese Billigheimer-Patties für 3-Euro-hastenichtgesehen im Zehnerpack. Beim Mezger, im Supermarkt und sogar im Discounter gibt es frische und ungewürzte Patties zu kaufen, oder man macht diese mit Hilfe einer Burgerpresse¹ der per Hand aus frischem Hackfleisch selbst. Persönlich bevorzuge ich medium gebratenes Rinderhackflisch, mag aber auch gerne Lamm oder Wild auf dem Burger, allerdings lasse ich mich auch gerne zur Currywurst auf dem Burger inspirieren. Aus- und rumprobieren ist angesagt, erlaubt ist alles was schmeckt.
¹Produktempfehlung via Amazon.de
Gemüse
Auch an Gemüse kann so ziemlich alles auf den Grill geworfen werden und passt perfekt auf einen Burger. Und wenn es mal rein vegetarisch sein soll, dann kann man das Fleisch auch einfach weg lassen und durch mehr Gemüse ersetzen. Persönlich mag ich die Zwiebeln sehr gerne karamellisiert, das gibt einen zusätzlichen Pep und sie sind verträglicher. Auch die Tomaten schmecken karamellisiert hervorragend. Hier gilt ebenfalls, dass alles erlaubt ist was schmeckt.
Käse
Oft werden für Burger diverse Schmelzkäse-Variationen in Scheiben genutzt, aber es geht auch anders. Je nach Burgervariation nutze ich gerne Emmentaler, Appenzeller, etc. in Scheiben oder packe auch schonmal Schafskäse oder Blauschimmelkäse auf den Burger. Es gibt so viele tolle Käsesorten, warum sollte man diese nicht auf einen Burger packen. Ein gegrillter Käse in Patty-Form auf dem Burger hört sich übrigens auch gut an und möchte dringend ausprobiert werden.
Saucen
Auf meine Burger kommt auf die untere Seite des Brötchens meist immer mittelscharfer Senf und etwas Ketchup. Je nach Lust und Laune auch Mayonnaise. Ist der Burger fertig belegt, experimentiere ich für das Topping gerne mit diversen BBQ-, oder Hamburger-Saucen. Diese sind zum Teil selbst gemacht, oder aus dem Handel. In der Regel jedoch hochwertiger Art, denn die Variationen aus dem Billigsegment enthalten für meinen Geschmack meist zu viel Zucker und sind mir zu süß.
Gewürze
Wer meinen Blog regelmäßig liest, der weiß, dass ich recht salzarm esse und koche. Oftmals sogar gänzlich ohne, denn in den Saucen, die auf den Burger kommen ist bereits genug drin. Viel lieber spiele ich ein wenig mit Gewürzen und auch die sind meist von hochwertigerer Natur, als die Sorten, die man im Supermarkt zu kaufen bekommt. Im Idealfall hat man die Gewürze im eigenen Garten stehen, was aber bei den wenigsten der Fall sein wird. Vor kurzem habe ich über die Zubereitung eines Rumpsteak mit dem Cuciniale GourmetSensor geschrieben und dabei das kurz das Thema Gewürze und Pfeffer aufgegriffen. Wen es interessiert, einfach mal reinklicken. Ansonsten gilt bei den Gewürzen weniger ist mehr, denn wie bereits erwähnt, sind die Saucen sehr geschmackvoll.
Zubereitung
Am liebsten bereite ich die Zutaten für einen Burger auf dem Grill zu, aber es geht auch die Grillpfanne am heimischen Herd. Die Zubereitung eines normalen Burgers dauert meist nicht viel länger als 20 Minuten, es sei denn man muss extra den Holzkohlegrill dafür anwerfen. Als bekennender Gasgriller bin ich jedoch sehr schnell einsatzbereit und habe auch fix wieder aufgeräumt. Für die Fraktion der reinen Sommergriller sei übrigens eine Grillparty im Winter sehr empfohlen!
Fazit
Auch wenn ich mich wiederhole, experimentieren ist angesagt – und zwar in allen Bereichen. Man wird wahrlich doppelt belohnt, denn die Burgerbastelei macht Spaß und es schmeckt herrlich. Mag sein, dass der Burger bei den ersten Versuchen nicht wirklich toll aussieht, aber das gibt sich mit der Zeit. Mich würde es freuen, wenn ich den ein oder anderen neugierig gemacht und zum Nachahmen animiert habe. Einfach einmal ausprobieren und den Burger selbst zubereiten.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.