Vergangene Woche lange bei Twitter diskutiert, gestern verkostet: die vegane Currywurst in der Giesserei Konstanz. Ja, ich gehöre durchaus zu den Menschen, die zum Thema vegane und vegetarische Ernährung provokative Fragen in den Raum werfen, aber das hindert mich nicht daran vegetarisch zu kochen, vegane Speisen zu verkosten, oder gar öffentlich kundzutun, dass ein Gericht in vegetarischer Form besser schmeckt, als das fleischhaltige. Aber ich schweife ab.

Die vegane Currywurst in der Giesserei wurde mir in einer Art Weck-Glas mit Baguette-Brötchen serviert, was gleich die erste Frage aufwarf: ist das Baguette auch vegan? Eine definitive Antwort konnte mir leider keiner geben. Sehr schade, aber ich hoffe ich bekomme die Antwort irgendwann nachgereicht. Beim Verkosten der Sauce verlangte mein Geschmackssinn sofort nach einer Prise Pfeffer. Im Grunde war sie fruchtig mit einer angenehmen Schärfe, aber eben auch sehr fad und einen Tick zu süß. Der Wurstersatz erinnerte mich an eine Art gerolltes Vollkornbrot mit Leberknödel-Allüren, wirklich festlegen konnte ich mich jedoch nicht. Irgendwie komisch, aber eigentlich ganz gut. Eben ungewohnt, aber absolut nicht schlecht. Das Baguette war eben Baguette, allerdings habe ich ihm nicht wirklich Aufmerksamkeit geschenkt, da ich sehr mit der Erkundung der Ersatzwurst beschäftigt war.
Leider war die Temperatur nicht so, wie ich sie erwartet habe, denn im Inneren war das Gericht fast kalt, während es außen warm war. Wenn es die Giesserei schafft, die Sauce der veganen Currywurst etwas würziger und das Gericht heiß zu servieren, dann verdient diese fleischlose Variante durchaus auch für einen Fleischverzehrer ein empfehlenswert. Vor allem die € 3,50 finde ich in einer Bar/Lounge einen sehr angemessenen Preis.
Aus Gründen möchte ich jetzt noch etwas zur Location selbst sagen. Diese finde ich richtig cool und der Blick auf die Oldtimergarage ist allemal empfehlenswert. Was mir nicht gefallen hat war der Service. Dieser ist so stark verbesserungswürdig, dass ich einfach kein Trinkgeld geben konnte. Der sehr unerfahrenen und nervösen Bedienung mache ich nicht einmal einen Vorwurf, denn ein guter Personaler hätte diese niemals so unvorbereitet und schlecht geschult in den Service eines Gastronomiebetriebes geschickt und vor allem eine andere Barchefin eingestellt. Das Grundkonzept ist durchaus erkennbar, aber es wirkt weder rund noch ausgefeilt, wobei die Ansätze meiner Meinung nach gut sind. Ich hoffe der Inhaber bekommt das mit seinen Helfern in den Griff, sonst sehe ich für den Laden nicht den Erfolg, den sich diese wünschen.
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